Nominierungen 2022

Deutscher Kurzfilmpreis

Aus 251 eingereichten Beiträgen haben die Jurys Deutscher Kurzfilmpreis zwölf Kurzfilme für eine Auszeichnung mit dem Deutschen Kurzfilmpreis 2022 nominiert. Die Preisträgerinnen und Preisträger wird Kulturstaatsministerin Roth bei der Preisverleihung in Hamburg bekannt geben.

Der Deutsche Kurzfilmpreis ist die höchstdotierte Auszeichnung für den Kurzfilm in Deutschland. Die Nominierung ist bereits mit einer Prämie von 15.000 Euro verbunden, die im Fall der Auszeichnung auf das Preisgeld in Höhe von 30.000 Euro angerechnet wird. Für den Sonderpreis gibt es 20.000 Euro. Die Prämien sind jeweils für die Herstellung oder Entwicklung eines neuen Films mit künstlerischem Rang zu verwenden.

Für den Deutschen Kurzfilmpreis 2022 sind folgende Filme nominiert:

  • „Muss ja nicht sein, dass es heute ist“

    Herstellung: Sophia Groening
    Federführung Produktion: Bazon Rosengarth
    Regie: Sophia Groening
    Drehbuch: Sophia Groening, Jan Eichberg, Jann Bonny
    Laufzeit: 8 Minuten

    Vier Freunde sitzen am Platz der Kulturen in Köln Finkenberg und suchen die richtigen Worte und Satzzeichen für eine SMS, die nie abgeschickt werden soll.

     

    „Würdenbewahrerin“

    Herstellung: Filmakademie Baden-Württemberg mit dem Südwestrundfunk und Arte
    Federführung Produktion: Peter Riedl, Clément Pelletier
    Regie: Sandro Rados
    Drehbuch: Lisa Brunke
    Laufzeit: 9 Minuten

    Durch einen Todesfall gerät die mobile Krankenschwester Esma mit ihren Terminen in Verzug. Zwischen Berufsethos und familiären Verpflichtungen sieht sich die „Würdenbewahrerin“ mit einer schwierigen Entscheidung konfrontiert.

  • „Hundefreund“

    Herstellung: Sailesh Naidu mit Maissa Lihedheb und Lamin Leroy Gibba
    Federführung Produktion: Sailesh Naidu, Maissa Lihedheb, Lamin Leroy Gibba
    Regie: Maissa Lihedheb
    Drehbuch: Lamin Leroy Gibba
    Laufzeit: 18 Minuten

    Bei einem Date entfacht ein Streit zwischen Malik und Phillip, bei dem ihre ungleichen Positionen innerhalb der deutschen Gesellschaft in den Vordergrund rücken.

     

    „Mother Prays All Day Long“

    Herstellung: Hoda Taheri
    Federführung Produktion: Boris Hadzija
    Regie: Hoda Taheri
    Drehbuch: Magdalena Jacob, Hoda Taheri
    Laufzeit: 24 Minuten

    Hoda, eine iranische Asylbewerberin in Berlin, ist verwirrt von der deutschen Bürokratie und Fragen rund um ihre Sexualität. Sie ist emotional und sexuell von Magdalena abhängig, die ihr versprochen hat, ihr den Aufenthaltstitel zu ermöglichen, indem sie sie heiratet.

     

    „Platform“

    Herstellung: Tumult Film GmbH
    Federführung Produktion: Paolo Calvo, Patrick Jasim, Phillip Kaminiak
    Regie: Johannes Büttner, Steffen Köhn
    Drehbuch: Steffen Köhn, Johannes Büttner
    Laufzeit: 16 Minuten

    Ein Deliveroo-Bote in Berlin, ein Uber-Fahrer in Hongkong und ein Amazon Flex-Arbeiter sind über die Chatfunktion eines Online-Pizzaliefersimulators miteinander verbunden. Sie haben etwas vor. Nur was?

     

    „Will My Parents Come To See Me“

    Herstellung: Mo Harawe mit Alexander von Piechowski
    Federführung Produktion: Mo Harawe
    Regie: Mo Harawe
    Drehbuch: Mo Harawe
    Laufzeit: 28 Minuten

    Eine erfahrene somalische Polizistin begleitet erneut einen jungen Insassen durch das Prozedere des somalischen Justizwesens.

  • „Backflip“

    Herstellung: Nikita Diakur mit Miyu Productions
    Federführung Produktion: Nikita Diakur
    Regie: Nikita Diakur
    Drehbuch: Nikita Diakur
    Laufzeit: 12 Minuten

    Ein Rückwärtssalto ist gefährlich. Man kann sich den Hals brechen, den Kopf stoßen oder das Handgelenk verstauchen. Alles nicht schön, deswegen macht es ein Avatar.

     

    „Sunset Singers“

    Herstellung: Jessica Yin Tung Poon mit der Kunsthochschule für Medien Köln
    Federführung Produktion: Jessica Yin Tung Poon
    Regie: Jessica Yin Tung Poon
    Drehbuch: Jessica Yin Tung Poon
    Laufzeit: 11 Minuten

    Das pensionierte Hongkonger Ehepaar Long und Sophie, die als Amateursänger auftreten, besuchen ihren Auftritt inmitten der sozialen Unruhen.

  • „Bird In Italian Is Uccello“

    Herstellung: Gernot Wieland mit Fluentum gGmbH (Markus Hannebauer) und Phileas (Jasper Sharp)
    Federführung Produktion: Gernot Wieland
    Regie: Gernot Wieland
    Drehbuch: Gernot Wieland
    Laufzeit: 14 Minuten

    Ausgehend von einem Bericht über eine nie aufgeführte Theaterinszenierung von Mauriers Geschichte "Die Vögel", die in einer psychiatrischen Klinik in Norditalien aufgeführt werden sollte, werden die Rollen umgekehrt: Die menschlichen Figuren werden zu Vögeln und die Vogelprotagonisten zu Menschen.

     

    „Urban Solutions“

    Herstellung: cinéma copains GbR Minze Tummescheit und Arne Hector
    Federführung Produktion: Minze Tummescheit und Arne Hector
    Regie: Arne Hector, Vinícius Lopes, Luciana Mazeto, Minze Tummescheit
    Drehbuch: Arne Hector, Vinícius Lopes, Luciana Mazeto, Minze Tummescheit
    Laufzeit: 30 Minuten

    Im 19. Jahrhundert bereist ein europäischer Künstler Brasilien. In Briefen und Zeichnungen hält er seine Eindrücke fest. Zweihundert Jahre später träumt ein Portier vor seinem Überwachungsmonitor. Alles scheint in bester Ordnung. Bis die Bilder des europäischen Künstlers auf-tauchen und mit ihnen all die Albträume der Vergangenheit.

  • „Handbuch“

    Herstellung: Pavel Mozhar
    Federführung Produktion: Pavel Mozhar
    Regie: Pavel Mozhar
    Laufzeit: 26 Minuten

    Im Zimmer des Autors in Berlin entsteht ein Teil der belarussischen Realität – eine filmische Anleitung zur systematischen Unterdrückung der Proteste im August 2020.

     

    „Lamarck“

    Herstellung: Marian Mayland
    Federführung Produktion: Marian Mayland
    Regie: Marian Mayland
    Laufzeit: 27 Minuten

    Die Welt ist ja nicht immer schön, sagt meine Mutter. Mein Kind wacht auf. Meine Eltern lächeln sich gegenseitig an und erzählen: das Haus, in dem meine Mutter nie leben wollte, die psychische Krankheit meines Onkels, die meine Großeltern nie sehen wollten, der Atomkrieg, der nie kam. Sie sprechen vom Unverwirklichten. Sich sterilisieren zu lassen, sich das Leben zu nehmen, zusammenzupacken und zu gehen.

Außerdem wird am Abend der Preisverleihung ein Sonderpreis für einen Film mit einer Laufzeit von mehr als 30 bis 78 Minuten Länge (bester mittellanger Film) vergeben.

Stand: Donnerstag, 20. Oktober 2022