Hannah Arendt-Initiative
Im Oktober 2022 hat die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt die Hannah-Arendt-Initiative gegründet. Sie bietet Journalistinnen und Journalisten, Medienschaffenden sowie Verteidigerinnen und Verteidigern der Meinungsfreiheit in Krisen- und Konfliktgebieten im Ausland wie auch im Exil in Deutschland mit Stipendien und einem umfassenden Workshopprogramm Unterstützung und Schutz.
In einer Pilotphase laufen im In- und Ausland bereits Projekte der Initiative. Unterstützt werden gefährdete Journalistinnen und Journalisten aus der Ukraine, Russland, Belarus sowie Afghanistan, unter anderem durch Notfallstipendien, Trainingsmaßnahmen, regionale Stipendienprogramme sowie durch entsprechende Maßnahmen im Exil in Deutschland.
JX-Funds und Europäisches Zentrum für Presse- und Medienfreiheit
Seit April 2022 fördert BKM den sogenannten JX-Fund, eine gemeinsame Initiative von Reporter ohne Grenzen, der Schöpflin Stiftung und der Rudolf Augstein Stiftung. Er unterstützt Medienschaffende unmittelbar nach ihrer Flucht aus Kriegs- und Krisengebieten dabei, ihre Arbeit im Exil weiterzuführen. Ziel ist es, die Arbeitsfähigkeit von geflüchteten Journalistinnen und Journalisten so schnell wie möglich wiederherzustellen, damit eine kritische und unabhängige Berichterstattung weiter stattfinden kann. Insgesamt über 900 Medienschaffende in 44 Redaktionen aus der Ukraine, Russland und Belarus konnten bereits durch die BKM-Förderung unterstützt werden.
Darüber hinaus unterstützt die BKM ein Journalists-in-Residence-Programm über das Europäische Zentrum für Presse- und Medienfreiheit. Es richtet sich ebenfalls an geflüchtete Medienschaffende und bietet verschiedene Hilfsangebote für diese an. Die Unterstützung ist nicht auf bestimmte Länder begrenzt.
Writers in Exile
Bereits 1999 hat der damalige Staatsminister für Kultur und Medien gemeinsam mit dem PEN Deutschland das Stipendiaten-Programm „Writers in Exile“ ins Leben gerufen. Es bietet derzeit bis zu 15 Exilautorinnen und -autoren sowie schriftstellerisch tätigen Exiljournalistinnen und -journalisten, die in ihren Heimatländern verfolgt und unterdrückt werden, und ihren Familien ein sicheres Zuhause in Deutschland und die Möglichkeit, geschützt vor Bedrohungen und Repressalien leben und arbeiten zu können. Die Stipendien sind auf einen Zeitraum von bis zu drei Jahren befristet.
Ausgewählt werden Stipendiatinnen und Stipendiaten vom deutschen PEN-Zentrum, das auch die Betreuung der Exilanten übernimmt, Kontakte herstellt und Auftrittsmöglichkeiten wie Lesungen, zum Beispiel auf Buchmessen, vermittelt. Das PEN-Zentrum Deutschland ist von Beginn an Träger des Projekts "Writers in Exile", das vollständig vom Bund finanziert wird.
Villa Aurora
Mit der Villa Aurora in Los Angeles, der ehemaligen Villa des deutschen Exil-Schriftstellers Lion Feuchtwanger und seiner Frau Marta, unterhält der Bund seit 1995 einen wichtigen Ort des Kulturaustauschs zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika.
In Zusammenarbeit mit Reporter ohne Grenzen Deutschland und der Feuchtwanger Memorial Library an der University of Southern California vergibt die Villa Aurora jährlich das Feuchtwanger Fellowship an Schriftstellerinnen und Schriftsteller oder Journalisten und Journalistinnen, die sich für die Wahrung der Menschenrechte engagieren oder in ihrer freien Meinungsäußerung beeinträchtigt sind. Mit dem Stipendium erinnert der Villa Aurora & Thomas Mann House e.V. an die Geschichte des Exils während des zweiten Weltkrieges und macht gleichzeitig auf die in vielen Teilen der Welt anhaltende Unterdrückung freier Meinungsäußerung aufmerksam.