Alle Musiklehrkräfte Deutschlands sind bei „Ohren auf für Hanau“ dazu eingeladen, eine maximal fünfminütige Aufführung ihres Schulensembles, ihrer Klasse oder ihres Kurses zu erarbeiten, bei der sie sich mit den Themen Rassismus, Antisemitismus, Rechtsextremismus oder anderen Formen von Ausgrenzung befassen. Die musikalische Gestaltung kann hierbei frei gewählt werden und aus allen musikalischen Genres stammen. Eingereicht werden können Videos und eventuell vorhandenes Aufführungsmaterial der eigenen Gestaltungsarbeiten. Die Bewerbung ist in digitaler Form bis Freitag, den 15. November 2024, an die Bundesgeschäftsstelle des Bundesverbandes Musikunterricht e.V. (BMU), an die E-Mail-Adresse ansgar.menze@bmu-musik.de möglich.
Musik für Weltoffenheit
Der Wettbewerb „Ohren auf für Hanau“ findet im Rahmen des Aktionstags Hanau statt. Er wurde von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Initiative für Kulturelle Integration initiiert. Der Schulmusikwettbewerb wird in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Musikunterricht e.V. (BMU) ausgerichtet, um zum musikalischen Dialog über den rassistisch motivierten Anschlag anzuregen. Alle Mitwirkenden an den ausgewählten Beiträgen werden vom 10. bis 12. Februar 2025 – in zeitlicher Nähe zum fünften Jahrestag des Anschlags in Hanau – nach Berlin eingeladen. Dort wird es neben der Gelegenheit zum Austausch und gegenseitigen Kennenlernen ein Begegnungskonzert im Beisein von Kulturstaatsministerin Claudia Roth geben. Die kleineren ausgewählten Ensembles von fünf bis zehn Personen sind eingeladen, ihre Beiträge live zu spielen, größere Ensembles können auch ein Video präsentieren. Damit im Rahmen dieses Konzertes ein breites Spektrum aus allen Bundesländern präsentiert werden kann, muss die Länge der vorgetragenen Beiträge bzw. Ausschnitte auf fünf Minuten begrenzt werden.
Kulturelle Vielfalt gegen den Rassismus
Es ist bereits das dritte Mal, dass Kulturstaatsministerin Claudia Roth zusammen mit der Initiative für Kulturelle Integration, angesiedelt im Deutschen Kulturrat e.V., den Aktionstag für Hanau ausruft, in dessen Mittelpunkt die Opfer des rassistischen und rechtextremistisch motivierten Anschlags vom 19. Februar 2020 stehen. Bei dem Anschlag wurden neun Menschen getötet: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. Sechs weitere Menschen wurden verletzt.
Ziel des Aktionstages ist, der Opfer zu gedenken, Solidarität mit ihren Angehörigen zu zeigen und jungen Menschen mit künstlerischen Mitteln eine eigene kreative Möglichkeit zu bieten, sich mit den Gefahren und Hintergründen von Rassismus und Ausgrenzung auseinanderzusetzen und selber Haltung zu zeigen.
Die vorangegangenen Aktionstage fanden mit dem „Schultheaterwettbewerb für Zusammenhalt und Vielfalt“ 2023 sowie dem Kunstwettbewerb „Junge Kunst für Hanau“ 2024 viel Anklang. Schulen aus ganz Deutschlands nahmen teil und setzten sich in vielfältiger Weise eindrucksvoll mit dem Anschlag auseinander. Krönender Abschluss beider Wettbewerbe waren Abschlussveranstaltungen mit den prämierten Beiträgen in der Hauptstadt.
Weiterführende Informationen zum Wettbewerb und Teilnahmemöglichkeiten erhalten Sie auf der Website des BMU. Hier erfahren Sie mehr über den diesjährigen Aktionstag Hanau 2024.