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Goldene Lola für „Martin liest den Koran“

Thema: Deutscher Drehbuchpreis 2022

Mittwoch, 06. Juli 2022

Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat den Deutschen Drehbuchpreis 2022 verliehen – in diesem Jahr ging die Auszeichnung an das Drehbuch „Martin liest den Koran“. Es handelt von dem Austausch eines Familienvaters mit iranischen Wurzeln mit einem Professor für Islamwissenschaft und der Frage, ob die Gebote des Koran mit Gewalt vereinbar sind. 

Kulturstaatsministerin Roth überreichte die Goldene Lolas beim Deutschen Drehbuchpreis 2022

Kulturstaatsministerin Roth überreichte die Goldene Lolas beim Deutschen Drehbuchpreis

„Das Kino braucht Sie. Der Film braucht Sie. Wir brauchen Sie. Ihre Arbeit, Ihre Kreativität und Ihre Originalität“, begrüßte Kulturstaatsministerin Roth die Nominierten bei der diesjährigen Verleihung des Deutschen Drehbuchpreises. Mit ihrer Erfahrung, ihrer Fantasie, ihrer Weitsicht und ihrem Ideenreichtum schafften die Drehbuchautorinnen und Drehbuchautoren erst die Grundlage, auf die die anderen Arbeits- und Kreativbereiche im Filmbereich aufbauten, so die Staatsministerin für Kultur und Medien.

Der Drehbuchpreis ist die höchstdotierte und renommierteste Auszeichnung für Drehbuchautorinnen und -autoren in Deutschland. So waren zu der feierlichen Veranstaltung, die im Rahmen eines Empfangs des Verbands Deutscher Drehbuchautoren in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz stattfand, rund 350 Gäste aus der Filmbranche gekommen.

Hauptpreis geht an Michail Lurje und Jurij Saule

In diesem Jahr ging die Goldene Lola für das beste Drehbuch an Michail Lurje und Jurij Saule. Mit dem Gewinn ist eine Prämie von 10.000 Euro verbunden. Ihr Skript „Martin liest den Koran“ erzählt von dem Gespräch eines Familienvaters, der erst vor Kurzem den Islam für sich entdeckt hat, mit einem Professor für Islamwissenschaft. Was als scheinbar harmloser Austausch beginnt, entwickelt sich jedoch zu einem mentalen Kräftemessen, als dem Professor klar wird, dass sein Gegenüber einen Anschlag plant.

„Ein hochspannender, provokant-psychologischer Drahtseilakt, der virtuos mit den Erwartungen des Publikums spielt und sie konsequent unterläuft“, lautete die Begründung der Jury für das beste Drehbuch. Der Jury gehörten Brigitte Drodtloff, Florian Eichinger, Susanne Finken, Uwe Janson, Sven Poser und Vanessa Walder an. Ebenfalls nominiert waren in diesem Jahr „Frieda-Kalter Krieg“ von Felix Hassenfratz sowie „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ von Emily Atef und Daniela Krien. Sie erhielten für ihre Nominierung eine Prämie von 5.000 Euro.

Mehr Diversität und Vielfalt in der Kulturpolitik

In ihrer Rede ging die Kulturstaatsministerin auch auf die Bedeutung von Vielfalt im Filmbereich ein. Die Sichtbarmachung und Anerkennung von Diversität sei ein wichtiges demokratisches Anliegen. Sie müsse sich nicht nur in den Programmen, im Personal oder im Publikum abbilden, sondern auch im originär kreativen Bereich, sagte sie. Filme und Serien seien „Spiegel der Gesellschaft“, so Roth. „Nur auf diesem Wege kann die Überwindung von Spaltung und Ausgrenzung und möglichst breite Teilhabe am kulturellen Leben gelingen“, erklärte die Staatsministerin für Kultur und Medien.

Der Deutsche Drehbuchpreis wird seit 1988 verliehen. Ausgezeichnet werden künstlerisch herausragende Stoffe, die eine Fach-Jury durch ihre Originalität und ihren Anspruch überzeugen. Die Gewinnerinnen und Gewinner erhalten eine Prämie von 10.000 Euro und die Möglichkeit, Fördermittel in Höhe von bis zu 20.000 Euro für die Fortentwicklung des ausgezeichneten Drehbuches zu beantragen. Schon die Nominierung für den Deutschen Drehbuchpreis ist mit 5.000 Euro dotiert. Diese Summe wird auf die Preisprämie angerechnet.

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