Kunstwerk beim Berlin Global Village feierlich eröffnet
Am heutigen Nachmittag wurde das Dekoloniale Denkzeichen „EarthNest“ vor dem Berlin Global Village feierlich eröffnet. Das Kunstwerk, geschaffen vom Künstlerkollektiv „The Lockward Collective“, setzt einen nachhaltigen Impuls für die Erinnerung an die koloniale Vergangenheit und deren heutige Auswirkungen. Ab dem 15. November ist es öffentlich vor dem Berlin Global Village zugänglich. Ein historischer Tag, denn am 15. November 1884 begann die Berliner „Kongo-Konferenz“, in der die Kolonialmächte sich anmaßten, den afrikanischen Kontinent unter sich aufteilten zu können. Das Denkzeichen repräsentiert nicht nur einen physischen Ort des Gedenkens, sondern dient auch als Plattform für den Dialog und den Austausch, die der Heilung und Versöhnung gewidmet sind.
Die Eröffnung des EarthNest
Claudia Roth, Kulturstaatsministerin, betonte anlässlich der Eröffnung die Bedeutung des Denkzeichens für die deutsche Erinnerungskultur: „Das Dekoloniale Denkzeichen wird einen wichtigen Beitrag zur Auseinandersetzung mit unserer kolonialen Vergangenheit und ihren Folgen für die Gegenwart leisten, und ich bin froh darüber, dass ich das Projekt begleiten durfte – finanziell, aber auch ideell, als Schirmfrau.“
Sarah Wedl-Wilson, Staatssekretärin bei der Senatskulturverwaltung, hob die Rolle Berlins in diesem Prozess hervor: „EarthNest ist ein kraftvolles Symbol für eine neue Erinnerungskultur in unserer Stadt. Berlin übernimmt eine Vorreiterrolle in der Dekolonisierung des öffentlichen Raums und wir sind stolz darauf, dieses Projekt unterstützt zu haben.“
Akinola Famson, Vertreter der Gesellschafter des Berlin Global Village, erklärte: „EarthNest ist ein lebendiges Denkzeichen, das Menschen zusammenbringt und den dekolonialen Dialog fördert. Es ist ein Meilenstein für die Diaspora-Communities und schafft einen Raum, der zum Nachdenken anregt und das Thema Dekolonisierung der Nord-Süd-Beziehungen langfristig in Berlin verankert.“
Programmhighlights
Neben den Grußworten bot die Veranstaltung Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Denkzeichens. Videoproduzent Joshua Kantara und Fotograf Sedat Mehder berichteten über ihre Dokumentationen des Projekts. Weiterhin fand ein Gespräch mit Maria Linares, stellvertretende Jury-Vorsitzende und bildende Künstlerin, Armin Massing, Geschäftsführer des Berlin Global Village, sowie Akinola Famson statt, die den kreativen Prozess und die Herausforderungen erläuterten.
Patricia Kaersenhout, Künstlerin von The Lockward Collective und Gewinnerin des Kunstwettbewerbs, gab Einblicke in ihre Inspiration und Vision für das EarthNest. Den musikalischen Ausklang des Abends gestaltete DJ Sanni Est, die bis in die späten Abendstunden für eine lebhafte Atmosphäre sorgte.
Ein langfristiger Ort des Gedenkens und der Begegnung
Mit EarthNest erhält Berlin ein Denkzeichen, das nicht nur an die koloniale Vergangenheit erinnert, sondern auch den Weg für einen Dialog über Dekolonisierung mitbereitet. Die Ausstellung der Entwürfe und Fotos und die begleitenden Podiumsgespräche boten den Gästen die Möglichkeit, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Zum Hintergrund:
Das Dekoloniale Denkzeichen EarthNest ist der erste Denkort Berlins, der dekolonialen Widerstand ins Zentrum stellt. Es ist ein Ort, der die Völker und Territorien ehrt, die unter der Gewalt des Kolonialismus litten oder noch immer betroffen sind, und er möchte dazu beitragen, die Wunden aus dieser Vergangenheit zu heilen. Eine Audioreihe ermöglicht Besucherinnen und Besuchern, den Geschichten und Erfahrungen von Communities ehemaliger Kolonien zuzuhören.
Das Denkzeichen wurde in einem weltweiten, offenen und anonymen Kunstwettbewerb ausgewählt. Eine hochkarätig besetzte, siebenköpfige internationale Jury unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Chika Okeke-Agulo (Princeton University) traf die Entscheidung. Für die Realisierung des Kunstwerks standen 750.000 Euro vom Land Berlin (SenKultGZ) zur Verfügung. Wettbewerb, Vermittlungsprogramm und Öffentlichkeitsarbeit wurden mit weiteren 750.000 Euro vom Bund (BKM) finanziert. Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, ist Schirmfrau und Joe Chialo, Berliner Kultursenator, Schirmherr.
Das Projekt wird getragen von der Berlin Global Village gGmbH in Kooperation mit dem Büro für Kunst im öffentlichen Raum der Kulturwerk GmbH des bbk berlin e.V. sowie einem zivilgesellschaftlichen Unterstützerkreis aus acht Vereinen. Der Wettbewerb und die Realisierung des Kunstwerks wurden von einem umfangreichen Bildungsprogramm sowie innovativer Öffentlichkeitsarbeit zur Dekolonisierung begleitet.
Ein Foto vom Dekolonialen Denkzeichen EarthNest steht ab 14.11., 13:00 Uhr, das offizielle Pressefoto ab 14.11., 20:00 Uhr, hier zum Download bereit: https://www.berlin-global-village.de/de/dekoloniales-denkzeichen/medien/pressebereich/
Pressekontakt:
Berlin Global Village
Am Sudhaus 2, 12053 Berlin
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Website: www.dekoloniales-denkzeichen.de