Zum ersten Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 erklärt Kulturstaatsministerin Claudia Roth:
„Meine Gedanken sind heute ganz besonders bei den Opfern des Terrors der Hamas, sie sind bei den bis heute gefangen gehaltenen Geiseln, und sie sind bei all ihren Angehörigen.
Der 7. Oktober 2023 war eine Zäsur für Jüdinnen und Juden weltweit, auch in Deutschland. Die Zahl antisemitischer Vorfälle hierzulande hat seitdem ein erschreckendes Ausmaß angenommen. Wenn Jüdinnen und Juden bei uns auf offener Straße attackiert werden, dann ist das eine beschämende Erinnerung an Bilder aus der dunkelsten Geschichte dieses Landes. Das macht den Kampf gegen Antisemitismus in allen Bereichen unserer Gesellschaft umso dringlicher, auch in Kunst und Kultur.
Der Angriff der Hamas war mit dem gezielten Überfall auf friedlich feiernde Menschen eines Musikfestivals auch ein Anschlag auf das freie Kulturleben, dort wie hier. Umso wertvoller sind die Initiativen verschiedener Kultureinrichtungen, die bis heute an das Schicksal der Geiseln erinnern. Gerade in diesen Zeiten gilt es auch, jüdisches Leben und seine so reichhaltige Kultur in unserem Land zu schützen, zu stärken und noch sichtbarer und hörbarer zu machen. Das unterstütze ich mit meinem Haus sehr gezielt.
Das entschiedene Eintreten gegen Antisemitismus ist auch eine wichtige Aufgabe für die Kulturpolitik. Deswegen haben wir darauf hingearbeitet, dass die kulturpolitisch Verantwortlichen in diesem Land eine gemeinsame Haltung finden, so wie wir das im März diesen Jahres mit den Kulturministerinnen und Kulturministerin der Länder und den Kommunalen Spitzenverbänden erreicht haben. Deswegen haben wir unsere Einrichtungen aufgefordert und unterstützten sie dabei, mit Codes of Conduct und in eigener kuratorischer Verantwortung sich dieser Aufgabe zu stellen - und die Bereitschaft dafür ist groß, dieser Prozess geht gut voran. Zudem haben mein Haus und ich es angestoßen, dass der Austausch und die Zusammenarbeit mit israelischen Kulturinstitutionen und Künstlerinnen und Künstlern einen wichtigen Schwerpunkt bildet. Davon brauchen wir gerade in diesen Zeiten auch noch mehr.
Jeglichen Formen von Boykott israelischer und jüdischer Künstlerinnen und Künstler werden ich und mein Haus weiter entschieden entgegentreten, das ist völlig inakzeptabel und schließt jegliche Möglichkeit zum Dialog aus.“