Die Kultur- und Kreativwirtschaft basiert auf den Ideen, der Arbeit und dem kreativen Potenzial von Millionen gestalterisch tätiger Menschen. Diese schaffen kulturelle Vielfalt ebenso wie künstlerische Qualität. Sie stehen für die wirtschaftliche Dynamik einer auf Wissen, Kreativität und Innovation basierenden Ökonomie. Dabei bringen sie zahlreiche innovative Ansätze, Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle hervor, die Transformationsprozesse mitgestalten und Impulse für den Umgang mit aktuellen Herausforderungen setzen.
Zur Kultur- und Kreativwirtschaft gehören folgende Branchen: Musikwirtschaft, Buchmarkt, Kunstmarkt, Filmwirtschaft, Rundfunkwirtschaft, Markt für darstellende Künste, Architekturmarkt, Designwirtschaft, Pressemarkt, Werbemarkt und die Software-Games-Industrie. Das wesentliche Definitionskriterium ist der erwerbswirtschaftliche Charakter der Unternehmen. Zu diesem Kreis gehören Unternehmen, die mit Kunst, Kultur und Kreativität Geld verdienen wollen. Unternehmen oder Einrichtungen, die sich weitgehend nicht über den Markt finanzieren, sondern durch öffentliche Finanzierung getragen und gefördert werden, gehören nicht zu diesem Kreis.
Wirtschaftsbranche mit großem Potenzial
Über welches Potenzial die Kultur- und Kreativwirtschaft verfügt, zeigt der Monitoringbericht 2022: Demnach waren in der Kultur- und Kreativwirtschaft im Jahr 2021 etwa 1,81 Millionen Personen tätig. Im Branchenvergleich liegt sie mit einer Bruttowertschöpfung von 103,7 Milliarden Euro über dem Niveau anderer Branchen wie dem Maschinenbau, der Finanzdienstleistungen, der Energieversorgung oder der chemischen Industrie.
Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft
Ein zentrales Instrument zur Stärkung der Branche ist die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft, die das Bundeswirtschaftsministerium und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien 2007 ins Leben gerufen haben. Ziel war und ist es, die Wettbewerbsfähigkeit dieser Branche zu stärken sowie das Arbeitsplatzpotenzial besser auszuschöpfen und weiterzuentwickeln. Darüber hinaus sollen die Erwerbschancen innovativer kleiner Kulturbetriebe sowie freischaffender Künstlerinnen und Künstler verbessert werden.
Ansprechpartner für mehr Austausch
Die Bundesregierung will die Chancen der Kultur- und Kreativwirtschaft weiter erschließen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien haben deshalb Ende 2022 mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Michael Kellner einen Ansprechpartner für die Kultur- und Kreativwirtschaft bei der Bundesregierung bestellt. Sein Stellvertreter ist Andreas Görgen, Amtschef bei der Beauftragten für Kultur und Medien. Damit setzt die Bundesregierung einen Auftrag des Koalitionsvertrags um und unterstreicht gleichzeitig die Bedeutung dieser Branche.
Der Ansprechpartner bzw. sein Stellvertreter führen insbesondere den Austausch mit der Kultur- und Kreativwirtschaft und ihren Akteurinnen und Akteuren. Sie repräsentieren in Ergänzung der zuständigen Fachministerien die Bundesregierung in Belangen der Kultur- und Kreativwirtschaft und sind zusätzliche Kontaktstelle für die Anliegen der Branche und ihrer Verbände.
Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes
Im Zuge der Initiative entstand 2016 das Kompetenzzentrum des Bundes für Kultur- und Kreativwirtschaft in Berlin als zentrale Anlaufstelle für die Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland und ihr nahestehende Institutionen. Es informiert über die neuesten Entwicklungen der Branche und zeigt den Mehrwert von Impulsen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft für andere Bereiche auf. Das Ziel des Kompetenzzentrums ist es, einen nachhaltigen und fruchtbaren Boden für die Zukunftsgestaltung mit der Kultur- und Kreativwirtschaft zu bereiten. Dafür entwickelt es Konzepte und Impulse, initiiert Projekte, beobachtet Trends, vernetzt Akteurinnen und Akteure, setzt Veranstaltungen um und führt kontinuierlich Analysen zur Branche durch.
Stand: Montag, 23. Oktober 2023