„Kafkas Echo“ in Marbach
Die drei Einrichtungen mit den weltweit größten Kafka-Beständen – die National Library of Israel (NLI), die Bodleian Library Oxford und das Deutsche Literaturarchiv Marbach (DLA) – haben sich anlässlich des Jubiläums zusammengetan, um Kafka als globalen Autor zu begreifen und sein Werk – auf das jeweils eigene Publikum zugeschnitten – in lokale Kontexte zu setzen. Die Ausstellung Kafkas Echo im Literaturmuseum der Moderne des DLA wirft Schlaglichter auf Kafkas Herkunft und Leben in der multikulturellen Stadt Prag, seine Wort- und Bildwelten, seine Leserinnen und Leser während und nach Kafkas Tod sowie seine Interpretinnen und Interpreten. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) fördert das Projekt mit 500.000 Euro vollumfänglich.
Kafka 2024
Im Jubiläumsjahr wird zudem in zahlreichen Veranstaltungen, Büchern, Filmen, Blogs, Podcasts und sogar Videospielen an Kafka und sein Werk erinnert. Das Webportal – und zugleich Partnernetzwerk – www.kafka2024.de, das im Herbst 2023 gelauncht wurde, bündelt diese Aktivitäten und bietet eine Übersicht auf Deutsch, Tschechisch und Englisch. Es verbindet dazu bewusst Akteure, insbesondere in Tschechien, Deutschland und Österreich, die sich dem Autor in ihrem Programm widmen.
Beteiligt sind über 20 Projektpartner im In- und Ausland, darunter auch mehrere Einrichtungen, die von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert werden. Dazu gehören das Deutsche Kulturforum östliches Europa, die Akademie der Künste und der Adalbert Stifter Verein, der Kafka 2024 initiiert hat, koordiniert und in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Prag / Prag – UNESCO Stadt der Literatur realisiert. Das Projekt steht unter der Schirmfrauschaft von Claudia Roth und der Schirmherrschaft des tschechischen Kulturministers Martin Baxa.
Anlässlich des Jubiläums hat der Adalbert Stifter Verein darüber hinaus eine Reihe von Veranstaltungen vorbereitet und/oder mitinitiiert:
Du bist gekommen und bleibst. Zum 100. Todestag Franz Kafkas
Themenabend am 28. Mai 2024 mit Reiner Stach im Österreichischen Kulturforum Berlin
Franz Kafka im interkulturellen Kontext Prags
Vortragsreihe in München und Regensburg
15. Mai bis 10. Juli 2024
Mit Franz Kafkas Augen. Zwischen Bild und Sprache
Ausstellung in der Westböhmischen Galerie in Pilsen
5. Juni bis 28. Oktober 2024
Nicolas Mahler: Komplett Kafka &
Franz Kafkas Spiele
Doppelausstellung in der Alfred Kubin-Galerie des Sudetendeutschen Hauses in München
7. November 2024 bis 2. Februar 2025
Sonderausstellungen zum 100. Todestag Franz Kafkas
Darüber hinaus laden bundesweit BKM-geförderte Einrichtungen mit Jubiläumsschauen, etwa in Berlin, Gundelsheim und Regensburg, dazu ein, Kafkas Werk neu zu entdecken.
Das Fotoalbum der Familie Kafka
In der Staatsbibliothek zu Berlin ist eine umfangreiche Ausstellung mit rund 130 Originalfotografien der Familie Kafkas zu sehen, viele davon bislang unveröffentlicht. Diese sind den Texten des Autors gegenübergestellt.
1. März bis 2. Juni 2024
Identitäts-Berührungen. Hans Fronius, Franz Kafka und die Weltliteratur
Im Mittelpunkt der Sonderausstellung im Siebenbürgischen Museum Gundelsheim stehen die Illustrationen des österreichischen Grafikers, Malers und Illustrators Hans Fronius (1903–1988) zu Kafkas Werken.
4. Mai bis 15. September 2024
Illustrationen zu Franz Kafka
Die Ausstellung des Kunstforums Ostdeutsche Galerie Regensburg nähert sich Kafkas Texten anhand von künstlerischen Darstellungen. Szenen etwa aus den Werken „Der Proceß“, „Die Verwandlung“ oder „In der Strafkolonie“ finden sich hier in unterschiedlichen künstlerischen Interpretationen wieder.
12. Oktober 2024 bis 12. Januar 2025
Access Kafka
Die Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin zentrale, heute relevante Aspekte aus seinem Vermächtnis in einen Dialog mit Gegenwartskunst. Wie schaffen Kafka und Künstlerinnen und Künstler der Gegenwart Zugänge zu Bildern und zu ihrer Kunst? Wie hallt Kafkas Vorstellungswelt in der gegenwärtigen wider? „Access Kafka“ eröffnet neue Zugänge zu seinem Werk.
8. November 2024 bis 16. März 2025