Die Frankfurter Paulskirche ist ein Schlüsselort der deutschen Demokratie. Am 18. Mai 1848 versammelten sich hier die Mitglieder des ersten gesamtdeutschen Parlaments, um über eine freiheitliche Verfassung und die Bildung eines deutschen Nationalstaats zu beraten. Zur Hundertjahrfeier des ersten deutschen Parlaments wurde die im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte Paulskirche 1948 wiedereröffnet. Seitdem ist die Paulskirche Ausgangspunkt zahlreicher Debatten.
Um konkrete Vorschläge für die zukünftige Nutzung des historischen Ortes zu entwickeln, wurde 2021 gemeinsam von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Land Hessen und der Stadt Frankfurt am Main eine Expertenkommission berufen. In ihren Empfehlungen schlägt die Kommission vor, die sanierungsbedürftige Paulskirche in den kommenden Jahren zu modernisieren und als Gedenk- und Lernort für die politisch-historische Bildung neu zu gestalten. Dabei haben die Expertinnen und Experten die museale Ausgestaltung des Gedenkorts ebenso im Blick wie die denkmalpflegerischen und architektonischen Aspekte des Gebäudes.
Zum Download
Paulskirche und Haus der Demokratie - Empfehlungen der Expertenkommission Paulskirche (PDF, 231KB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm)
Neubau in unmittelbarer Nähe: Haus der Demokratie
Die Empfehlungen der Expertenkommission sehen außerdem den Neubau eines Hauses der Demokratie in unmittelbarer Nähe der Paulskirche vor. Dort sollen Räume für zusätzliche Veranstaltungs- und Vermittlungsformate, politische Diskussionen und gesellschaftliche Partizipation entstehen. Als Ort der Kommunikation soll dieses Haus der Demokratie die kritische Auseinandersetzung, aber auch die Verbundenheit mit der Demokratie fördern.
Die Empfehlungen der Expertenkommission werden nun die Grundlage für die weitere Umsetzung des Vorhabens sein. Bis voraussichtlich Ende 2023 wird die Stadt Frankfurt am Main die Standortfrage für das Haus der Demokratie klären. Parallel soll ein inhaltliches Konzept erarbeitet werden, das auch Grundlage für den Raumbedarf sein wird. Bei der Erarbeitung sollen Bund und Land eng eingebunden werden.