Ein Fest der Schallplatte und der Schallplattenläden
Thema: EMIL-Preisverleihung
Montag, 02. Dezember 2024
Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in den Kölner Rheinterrassen hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth am 1. Dezember erstmalig den EMIL_ Deutscher Preis für Schallplattenfachgeschäfte 2024 vergeben. In Zusammenarbeit mit dem Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen (VUT) ehrte sie 14 Schallplattenfachgeschäfte als wichtige soziale und gesellschaftliche Orte und unterstrich ihre Bedeutung für die kulturelle Vielfalt und Bildung.
„Vinyl lebt!“, sagte Claudia Roth in ihrer Rede. „Heute ist Vinyl nicht einfach nur ein Tonträger, es ist ein Lebensgefühl. Wer in der Musikszene etwas auf sich hält, veröffentlicht wieder auf Platte, es werden Sonderveröffentlichungen und wirklich tolle limitierte Auflagen gepresst, Musikfans geben viel Geld für handgearbeitete Plattenspieler aus. Vielleicht war Vinyl nie lebendiger als jetzt gerade.“
Unverzichtbare Kulturorte
Inhabergeführte, stationäre Plattenläden tragen wesentlich zum Erhalt einer vielfältigen Musikkultur in Deutschland bei, gerade auch im ländlichen Raum. Schallplattenfachgeschäfte stärken als vielfältiger und unabhängiger Absatzmarkt zudem die Existenzgrundlage von Künstlerinnen, Künstlern und ihren Partnern. „Dieser Preis setzt ein Zeichen für die Musikkultur und für Plattenläden als unverzichtbare Kulturorte“, betonte Staatsministerin Roth.
Herausragende Schallplattenfachgeschäfte
Eine unabhängige, neunköpfige Fachjury – bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Musikbranche – hat aus knapp 100 Bewerbungen 14 Schallplattenläden in vier Kategorien ausgewählt. Bei der Preisverleihung erfuhren die Inhaberinnen und Inhaber in welcher der Kategorien ihre Schallplattengeschäfte prämiert wurden. Übergeben wurden die Preise durch Laudatorinnen und Laudatoren, die jeweils einen persönlichen Bezug zu den ausgezeichneten Läden haben.
Zehn Fachgeschäfte gewannen in der Hauptkategorie „Bestes Schallplattenfachgeschäft“, dotiert mit jeweils 15.000 Euro:
Bebop Schallplatten, Rosenheim
Drop Out Records, Dresden
Echt Optimal, München
Groove City Recordstore, Hamburg
Kontor Records, Kyritz
Sound Metaphors, Berlin
Studio Illegale, Bremen
Underdog Records, Köln
Underworld Recordstore, Chemnitz
Vinylnerds, Übersee
Als „Herausragendes Schallplattenfachgeschäft – Innovation“ wurde darüber hinaus der Leipziger Schallplattenladen VARY prämiert und mit einem Preisgeld von 25.000 Euro bedacht. Der Plattenladen aus Freiburg erhielt 25.000 Euro in der Kategorie „Herausragendes Schallplattenfachgeschäft – Neugründung“ und als „Herausragendes Schallplattenfachgeschäft – Strukturschwache Region“ gewann Fatplastics aus Jena 25.000 Euro.
In der ersten Ausgabe des EMIL_ wurde zudem ein undotiertes Gütesiegel als „Bestes Schallplattenfachgeschäft“ an Coretex Records in Berlin vergeben, dessen Jahresumsatz in den vergangenen drei Jahren im Schnitt über einer Million Euro lag.
Plattenläden stärken
Derzeit sind bundesweit rund 2,9 Millionen Kulturangebote im KulturPass vertreten, darunter Konzerttickets, Theater- und Kinovorstellungen, aber auch Bücher und Tonträger. Über eine merkliche Stärkung der Plattenläden freute sich Claudia Roth: „Ein Umsatz von mehr als 220 000 tausend Euro spricht eine deutliche Sprache. Ich kann all denen von Ihnen, die noch nicht beim KulturPass dabei sind, nur ans Herz legen: Machen Sie mit!“
Der deutsche Preis für Schallplattenfachgeschäfte EMIL_ ist ein Einreichungspreis, der jährlich an unterschiedlichen Orten vergeben wird. Plattenläden aller Genres können sich für die Auszeichnung bewerben. Namensgeber ist der Erfinder der Schallplatte und des Grammophons Emil Berliner. Der Preis wird vom Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen (VUT) umgesetzt. Der Bund stellt dafür insgesamt eine Million Euro aus dem Kulturetat zur Verfügung. Weitere Informationen zur sind auf der Website des EMIL_und derWebsite des VUT zu finden.
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